Da steckte echte Power drin!
36 Stunden freiwilliger Einsatz im Interesse der Allgemeinheit
Am Wochenende vom 4. und 5. Juni 2005 war es wieder soweit. Die Lëtzebuerger Landjugend (LLJ) zeigte während der diesjährigen Landjugend-Power-Aktion in der “Fussekaul” einmal mehr was in ihr steckt. Zum vierten Mal wurden die Mitglieder der Lëtzebuerger Landjugend zur Teilnahme an der im Jahre 2000 erstmals durchgeführten Landjugend-Power-Aktion aufgerufen. Im Gegensatz zu den Ausgaben des Jahres 2000, 2002 und 2004, in denen die einzelnen regionalen Landjugendgruppen getrennt in einer von ihnen ausgewählten Gemeinde tätig waren und im Vorfeld nicht über die zu erwartende Aufgabe in Kenntnis gesetzt wurden, arbeiteten die Mitglieder der sieben LLJ-Gruppen in diesem Jahr gemeinsam an einem großen Projekt.
Die Idee, einen Hochseilgarten als Projekt im Rahmen der EU-Initiative für die Entwicklung des ländlichen Raumes Leader+ (Liaison Entre Actions de Développement de l’Economie Rurale) in der lokalen Arbeitsgruppe Leader+ Réiden/Wolz (für die Region Nord-West) einzureichen, wurde während der gemeinsamen “Journée de réflexion” der LLJ und der Lëtzebuerger Jongbaueren a Jongwënzer im Mäerz 2004 in Medernach zurückbehalten. Die Landjugend zählt zu den Mitgliedern der lokalen Arbeitsgruppen Leader+ Réiden/Wolz und Leader+ Müllerthal.
Mit der Gemeinde Heiderscheid fand man den idealen Partner. Sie erklärte sich spontan bereit, das Projekt zu unterstützen. In den verschiedenen Arbeitssitzungen stellten die Zuständigen jedoch allmählich fest, dass ein Hochseilgarten nur von autorisierten Firmen errichtet werden kann. Die Projektdurchführung sollte ab nun den Verantwortlichen der Gemeinde Heiderscheid und deren direkten Partnern obliegen. So konnte der imposante Hochseilgarten im Lauf der ersten Monate dieses Jahres in der “Fuussekaul” in Heiderscheid errichtet werden.
Ein Abenteuerspielplatz neben dem Adventure-Park
Die Verantwortlichen der Lëtzebuerger Landjugend ließen sich jedoch nicht durch die Tatsache entmutigen, dass der Aufbau des Adventure-Parks nicht von ihnen realisiert werden konnte. In der Arbeitsgruppe wurde vorgeschlagen, einen Mini-Hochseilgarten zur Ergänzung des mittlerweile bestehenden Adventure-Parks zu errichten, da dieser nur von Personen ab der Größe von 1,50 m zugänglich ist. Auch sollte er bis zur Einweihung des sogenannten Kloterpark im Juli 2005 errichtet sein.
Die Verantwortlichen des Nationalvorstandes der LLJ stellten sich dieser Aufgabe und erarbeiteten in kürzester Zeit ein Konzept für diesen Abenteuerspielplatz. Das nach den erstellten Plänen benötige Material sollte die Gemeinde Heiderscheid zur Verfügung stellen. Die 36-Stunden-Aktion 2005 konnte demnach starten.
Am Samstag dem 4. Juni um 08:00 Uhr schien es, als sei die Uhrzeit, die für den Beginn der Aktion festgelegt wurde, für die meisten Mitgliedern der LLJ zu früh. So dauerte es noch mindestens eine Stunde bis genügend Jugendliche anwesend waren, um mit den Arbeiten zu starten.
Anfangs mussten Löcher mit ausreichender Tiefe für das Aufstellen der Baumstämme ausgehoben werden. Wo die ersten noch von Hand geschaufelt wurden, schaffte später ein Traktor mit Bohrgerät Abhilfe. Die Gruppe, die sich im Laufe des Nachmittags allmählich auf etwa 45 Mitglieder aus allen Teilen des Landes vergrößerte, schaffte es bis 22:00 Uhr alle Stämme aufzustellen und die Hälfte der geplanten Plattformen zu bauen. Der erste Tag der Aktion konnte nun nach einer gemeinsamen leiblichen Stärkung abgeschlossen werden.
Am Sonntagmorgen mussten wir wieder zeitig zur Stelle sein, da noch jede Menge Arbeit vor uns lag. Während die einen die restlichen Plattformen erstellten, begannen die andern schon mit dem Anbringen der ersten Seile. Eine weitere Gruppe sorgte für die Verschönerung des Platzes durch das Zeichnen und Ausmalen von Comicfiguren. Für jeden war Arbeit zu finden. Etwa 50 Mitglieder der LLJ hatten sich bis zum Endspurt auf dem Gelände der “Fuussekaul” eingefunden, so dass eine Stunde vor Ablauf der vorgesehenen 36 Stunden der Minihochseilgarten in seiner ganzen Pracht erstrahlte.
Auch wenn die Beteiligten bei der diesjährigen Landjugend-Power-Aktion im Vorfeld wussten, welche Arbeit sie erwartete, scheuten sie sich nicht, sich zwei Tage lang für die Allgemeinheit und im Interesse der Dorfgestaltung einzusetzen. Es sei hervorzuheben, dass sie dies ohne Entschädigung und auf freiwilliger Basis durchgeführt haben.
Auf diesem Wege möchte ich mich bei der Gemeinde Heiderscheid für ihre Unterstützung und bei den sieben regionalen Landjugendgruppen für ihre tatkräftige Arbeit bedanken. Auch freue ich mich jetzt schon auf die nächste Landjugend-Power-Aktion 2006, wenn es wieder heißen wird: Mir wëssen net wat mir maachen, mee mir maachen et fir Iech!
Patrick Coenjaerts, Präsident LLJ