Aktive Lebenshilfe
Dass jungen Menschen die Not anderer nicht gleichgültig ist, beweist immer wieder das vielfältige Engagement der Lëtzebuerger Jongbaueren a Jongwënzer und der Lëtzebuerger Landjugend. Es drückt sich u.a. in der Unterstützung unserer Entwicklungsprojekte durch Spenden der regionalen Gruppen und Arbeitskreisen, durch die Organisation des „Dag vun der Kooperatioun“ und – wie im vergangenen Jahr – durch eine erneute Afrikareise aus.
Reisen bildet
Neun Mitglieder besuchten im Sommer 2007 das westafrikanische Benin und lernten vor Ort die Probleme der Landbevölkerung kennen. Gleichzeitig konnten sie sich selbst davon überzeugen, wie durch partnerschaftliche Zusammenarbeit mit lokalen Hilfsorganisationen Antworten auf die sozialen Missstände gefunden und gegeben werden können. Es schien uns in diesem Zusammenhang angebracht, einen längeren Reisebericht einer Teilnehmerin in dieser Ausgabe der ONG-NEWS abzudrucken. Solche Reisen hinterlassen nicht nur bleibende Eindrücke bei den luxemburgischen Jugendlichen. Sie wirken sich nicht nur motivierend auf die eigene Entwicklungsarbeit aus, sondern sie vermitteln auch Wertschätzung für die in Afrika geleistete Arbeit. Die Menschen, die aufgrund der von uns und unserer Partner geleisteten Hilfe neue Zukunftsperspektiven geschenkt bekommen, freuen sich ungemein, wenn man sich zu ihnen begibt. Entwicklungshilfe bekommt so ein konkretes Gesicht. Wir sehen in die glücklichen Augen von Menschen, die dankbar sind für die gewährte Hilfe zur Selbsthilfe. Die afrikanischen Bäuerinnen und Bauern kommen mit hiesigen Landwirten in Kontakt und lernen ein wenig die Menschen kennen, die sich in Europa für sie und ihre Anliegen stark machen.
Burkina Faso im Fokus
Das vergangene Jahr war auch ein wichtiges in Bezug auf die mittelfristige Planung unserer Entwicklungsarbeit. Ende 2007 gab das Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit grünes Licht für die Kofinanzierung eines fünfjährigen Programms in Burkina Faso, bei dem sich alles um den effizienten Einsatz von Eseln in der Feldarbeit dreht. Das Programm, dessen Finanzvolumen 1 Mio EURO überschreitet, wird den Schwerpunkt unseres Einsatzes in den folgenden Jahren bilden. Seit dem offiziellen Start am 2. Januar 2008 sind die Aufbauarbeiten am „Centre technique d’amélioration de la traction asine“ (CTAA) nahe Imasgo in vollem Gang und schreiten zügig voran. Unsere NRO wird das Projekt sehr eng zusammen mit ausländischen Fachleuten begleiten und alles daran setzen, es erfolgreich umzusetzen.
Im Vorfeld des Jubiläums
Das Jahr 2008 steht über den Rahmen der zu leistenden Entwicklungszusammenarbeit hinaus im Zeichen der Vorbereitungen zum 50. Jubiläum unseres Schaffens in Afrika. Es war im Jahr 1959 als Antoine Maillet aus Kehmen in das damalige Obervolta aufbrach, um sich als „Volontaire“ in den Dienst der bäuerlichen Bevölkerung zu stellen. Dies schien uns Anlass genug, um 50 Jahre Entwicklungsengagement der Jongbaueren a Jongwënzer und der Landjugend gebührend zu würdigen. Ein Organisationsteam wurde auf die Beine gestellt und mit der Planung und Umsetzung eines entsprechenden Jubiläumsprogramms betraut, dessen Höhepunkt eine akademische Festversammlung im Spätherbst 2008 sein wird.
Dank
An dieser Stelle möchte ich es nicht verpassen den Mitgliedern des Verwaltungsrates, vorab jenen, die sich das ganze Jahr über als Projektbegleiter intensiv mit den Dossiers beschäftigen und im engen Kontakt mit den Partner stehen, herzlichst bedanken. Mein Dank gilt den zahlreichen Privatspendern, Vereinigungen, Firmen und öffentlichen Trägern, die unserer NRO ihr Vertrauen schenken und allen Mitgliedern unserer beiden Jugendverbände, die sich immer wieder vor den Karren der Entwicklungszusammenarbeit und der Sensibilisierung für die gute Sache spannen lassen. In der Vorfreude auf 50 Jahre Entwicklungshilfe der Jongbaueren a Jongwënzer werden wir uns weiterhin bemühen, dass Begriffe wie Solidarität und Gerechtigkeit mit den Menschen im Süden keine leeren Worthülsen bleiben.
Leo Wagener
Vorsitzender des Verwaltungsrates