Tägliches Bemühen

Entwicklungsarbeit ist ein tägliches Bemühen in Nord und Süd

Seit fast 50 Jahren ist Entwicklungshilfe auf dem afrikanischen Kontinent ein fester Bestandteil der Verbandsarbeit der Lëtzebuerger Jongbaueren a Jongwënzer. Im Lauf der Jahrzehnte wechselten notgedrungen nicht nur die unterstützten Projekte sowie die Partnerorganisationen in den jeweiligen Entwicklungsländern, sondern auch die Methoden und Arbeitsinstrumente. Gleich geblieben sind die Adressaten unserer Hilfsprojekte, nämlich die bäuerlichen Familien in den Ländern des französisch sprechenden Zentral- und Westafrika.

Unsere ONG hat sich dank engagierter Vorstandsmitglieder die heute üblichen Instrumente zur Planung, Durchführung und Evaluierung von Hilfsprojekten in Weiterbildungseminaren angeeignet. Der überwiegende Teil unserer Projekte wird dem Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit (Ministère de la Coopération et de l’Action humanitaire) zur Kofinanzierung vorgelegt. In der Regel reichen wir unsere Entwicklungsvorhaben im Vorfeld dem sog. Bureau d’Assistance Technique zur Überprüfung ein. Durch eine gewissenhafte Vorbereitung der Projekte, eine ständige Kommunikation mit den lokalen Trägern und durch Reisen in die Einsatzgebiete bemühen wir uns jenen Qualitätsansprüchen zu entsprechen, die unsere Spender mit Recht an unsere Arbeit stellen. Entwicklungsarbeit ist ein tägliches Bemühen, das mit Ernst von unserer Seite und – soweit wir dies beurteilen können – auch von unseren Partnern im Süden verfolgt wird.

Im Jahr 2004 hat unsere ONG eine Änderung in ihrer Namensgebung statutarisch verankert. Aus “Jongbaueren a Jongwënzer – Service Tiers-Monde a.s.b.l.” wurde “Lëtzebuerger Jongbaueren a Jongwënzer – Service Coopération a.s.b.l.”. Mit dem Ersetzen von “Service Tiers-Monde” durch “Service Coopération” wollten wir verdeutlichen, dass die noch immer geläufige Einteilung der Weltbevölkerung in erste bis vierte Welt eine gedanklich wie ideologisch überholte Begrifflichkeit darstellt. Gerade auch vom christlichen Weltbild her drängt sich das Verständnis der einen Welt auf, für die die Menschen eine gemeinsame Verantwortung tragen. Die Menschen aus den Entwicklungsländern sehen sich selbst nicht als Menschen der Dritten Welt, eine Bezeichnung, die für sie oft den faden Nachgeschmack der Drittklassigkeit involviert. Entsprechend haben in Deutschland beispielsweise viele ehemalige so genannte “Dritt-Weltläden” ihre Kennzeichnung in “Eine-Welt-Laden” umgewandelt. Die neue Bezeichnung unserer ONG möchte zum Ausdruck bringen, um was es aus heutiger Sicht bei der Entwicklungsarbeit geht, nämlich um Zusammenarbeit, um Kooperation zwischen den Ländern des Nordens und des Südens. Entwicklungsarbeit beruht auf Partnerschaft und gegenseitigem Austausch. Diesem Grundsatz fühlt sich unsere ONG nicht nur inhaltlich, sondern nunmehr auch durch ihren neuen Schriftzug verpflichtet. Der Name bringt ebenfalls die klare Zugehörigkeit zum Verband der “Lëtzebuerger Jongbaueren a Jongwënzer” zum Ausdruck. Entwicklungsarbeit ist ja ein grundlegender Schwerpunkt in der Programmatik der Jungbauern- und Jungwinzer.

An Arbeit und Einsatzwillen besteht kein Mangel. Allen, die unser Bemühen um gerechtere Chancen für die ländliche Bevölkerung in Afrika mit ihrer Spende, ihrem Dauerauftrag oder auch moralisch unterstützt haben, möchten wir unseren herzlichsten Dank aussprechen.

Abbé Leo Wagener
Präsident

 

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