MERCOSUR-Abkommen; schlecht für das Klima und die Bauern

PRESSEMITTEILUNG

 

Die EU und die Mercosur-Staaten (Brasilien, Paraguay, Uruguay und Argentinien) haben eine politische Einigung über ein entsprechendes Abkommen zur Bildung der größten Freihandelszone der Welt getroffen.

Die luxemburgischen Bauernverbände – Bauernzentrale, Baueren-Allianz, FLB, Lëtzebuerger Landjugend & Jongbaueren und die Lëtzebuerger Bauerejugend – lehnen dieses Freihandelsabkommen mit folgenden Argumenten ab: 

  • Ungleiche Anforderungen bei Umwelt- und Klimaschutz, Antibiotikaeinsatz, Gentechnik und Pflanzenschutz sowie eine mangelhafte Absicherung des europäischen Marktes führen zu einer dramatischen Wettbewerbsverzerrung, insbesondere bei Rindfleisch.
  • Ziele und Strategien, die auf europäischer Ebene verfolgt werden, wie beispielsweise Gentechnikfreiheit, die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln, Eiweiß- und Biodiversitätsstrategien, werden mit Einfuhren aus den Mercosur-Staaten, die unter deutlich niedrigeren ökologischen und sozialen Standards produziert werden,
  • Die Importe werden zu Marktstörungen in Europa führen, wobei weitere Mengen die Erzeugerpreise auf den Bauernhöfen drücken und Familienbetriebe in Existenznöten bringen werden.
  • Wir importieren aus diesen Ländern künftig nicht nur Rindfleisch, sondern die mit der stark industriellen Produktion verbundenen Klimaschäden und menschenunwürdigen Produktionsbedingungen. In Brasilien sind bereits in 2019, 33 Pestizide zugelassen worden, die in der EU keine Chance auf Zulassung hätten. Zudem wurde der Klimaetat um 90 Prozent gekürzt und Rekordabholzungen im Amazonas verzeichnet.

 

Die oben aufgeführten luxemburgischen Bauernvertretungen fordern mit Nachdruck die hiesige Regierung, insbesondere Außenminister Jean Asselborn und die Europaparlamentarier  auf, die europäischen Standards für Landwirtschaft und Lebensmittel zu schützen und dementsprechend das Abkommen abzulehnen.

Die Landwirtschaft als sensibler und klimarelevanter Bereich darf nicht auf dem Altar der Wirtschaftsinteressen, insbesondere der Autoindustrie, geopfert werden.

LLJ

Comments are closed.